FAQ – Segelflug

Was passiert, wenn kein Wind mehr da ist?

Gar nichts! Das heisst: Das Flugzeug fliegt genauso ohne Wind, wie mit Wind. Man fliegt nicht mit dem Wind sondern mit der Thermik (warmer aufsteigender Luft), in der das Segelflugzeug nach oben steigt und die Höhe dann abgleitet.

Man müsste also fragen:

Was passiert, wenn keine Thermik mehr da ist?

Wenn kein Flugplatz zum Landen in der Nähe ist, landet man am besten auf dem nächsten Feld (Acker). Da es vorkommen kann, dass es plötzlich keine Thermik mehr gibt, ist es gar nicht so selten ein Flugzeug auf einem Feld liegen zu sehen. Diese Außenlandungen, werden von der Presse meistens als Notlandungen bezeichnet, sind aber ganz normal und nicht viel gefährlicher als eine normale Landung auf dem Flugplatz. Dann kommen ein paar Helfer vom eigenen Platz mit Anhänger und helfen, das Flugzeug auseinander zu nehmen und fahren einen dann wieder zurück.

Ist Segelfliegen gefährlich?

Viele Menschen haben Angst Segelzufliegen, weil sie es für sehr gefährlich halten. Zunächst einmal: Es wäre gelogen zu sagen, dass Segelfliegen nicht gefährlich sei. Segelfliegen birgt, wie alle anderen mobilen Betätigungen (Autofahren, Motorradfahren o.a.) eine gewisse Gefahr in sich. Was viele aber nicht wissen ist, dass es auch hier Regeln gibt, die die Gefahr um ein Vielfaches verringern. So wie man nicht betrunken, oder zu schnell fahren sollte, sich anschnallen und das Auto regelmäßig zur Wartung bringen sollte, so gibt es auch für das Segelfliegen Grundregeln. Gerade weil man sich beim Segelfliegen der Gefahr mehr bewusst ist, als auf dem “sicheren” Boden im Auto, ist man von Grund auf vorsichtiger und nicht so leichtsinnig. Auch die Ausbildung zum Piloten wird sehr gründlich gemacht, und dauert viel länger als bei einem gewöhnlichen Führerschein. Gerade junge Menschen lernen durch das Segelfliegen frühzeitig mit Gefahren verantwortungsvoll umzugehen. Segelflieger sind also nicht mutiger als andere Menschen. Laien halten oft Flugzeuge mit Motor für sicherer als Segelflugzeuge. Dies ist aber ein Irrtum. Der Segelflieger ist es gewohnt ohne Motor zu fliegen. Er praktiziert täglich, was Motorflieger nur sehr selten erleben, nämlich einen Flug ohne Motor. Er weiß, wie und wo man sicher landen kann außerhalb des Fluggeländes. Außerdem hat ein Segelflugzeug eine sehr aerodynamische Form und gleitet weit länger als ein Motorflugzeug mit ausgefallenem Motor.

Kann ich Segelflugpilot werden?

Ja natürlich! Jeder der mindestens 14 Jahre alt ist kann mit der Segelflugausbildung beginnen. Eine Obergrenze gibt es nicht. In unseren Verein wurden auch schon Piloten ausgebildet, die über 60 Jahre alt waren.

Welche Voraussetzungen gibt es?

Wie bereits angesprochen beträgt das Mindestalter 14 Jahre. Zusätzlich muss ein medizinisches Flugtauglichkeitszeugnis vorliegen, welches von einem Fliegerarzt ausgestellt wird. Dieses Zeugnis wird zwar erst für den ersten Alleinflug benötigt, sollte aber besser gleich zu Beginn der Ausbildung eingeholt werden, um nicht unter Umständen eine böse Überraschung zu erleben.

Für die Prüfung muss man dann mindestens 16 Jahre alt sein, man muss die praktische und theoretische Ausbildung abgeschlossen haben und ein Flugfunkzeugnis erworben haben. Für die Prüfungsanmeldung benötigt man noch ein polizeiliches Führungszeugnis sowie einen Auszug aus dem Flensburger Verkehrszentralregister.

Wie lange wird es wohl dauern?

Je nach persönlichem Einsatz etwa zwei bis drei Jahre. Das mag erst einmal etwas abschreckend wirken, in Wahrheit fängt der Spaß schon beim ersten Flug richtig an. Anfangs fliegt man gemeinsam mit Fluglehrer in einem Doppelsitzer und übernimmt immer mehr Aufgaben. Nach dem ersten Alleinflug fliegt man selbstständig, kann nach Thermik suchen und nach einiger Zeit auch (fast) beliebig lange in der Luft bleiben. Die Beschränkung auf den Platzbereich fällt in dieser Phase überhaupt nicht ins Gewicht. Aus diesem Grund lassen sich manche Schüler auch manchmal deutlich mehr Zeit als die oben angesprochenen zwei bis drei Jahre…

Wann sollte ich die Ausbildung beginnen?

Am besten ist es, wenn du im April mit der Ausbildung beginnst. Dann hast du die ganze Flugsaison vor dir und du kannst bis zum Oktober viele Flüge machen. Allerdings spricht nichts dagegen auch zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr mit der Ausbildung anzufangen.

Muss ich zuerst viel Theorie lernen?

Nein, ganz im Gegenteil! Es wird geflogen, geflogen, geflogen! Die anfangs erforderliche Theorie wird während der Flugausbildung vermittelt.

Die weiterführende Theorie ist sicherlich ein Brocken, muss aber erst abgelegt sein, wenn gegen Ende der Ausbildung der 50-km-Flug anliegt. Hierzu bietet der Verein im Winter Unterricht durch unsere Ehrenamtlichen Fluglehrer an. Es kann aber auch auf Angebote von Flugschulen zurückgegriffen werden.

Wie fängt die Ausbildung an?

Am Anfang der Ausbildung werden Gewöhnungsflüge durchgeführt. Dabei sitzt der Flugschüler im vorderen Sitz und hat nichts weiter zu tun als raus zu gucken und sich an das Fliegen zu gewöhnen. Wenn der Flugschüler möchte, kann er hier schon mal das Steuer vom Fluglehrer übernehmen.

Wie sieht ein Tagesablauf aus?

Der Flugbetrieb beginnt bei uns um 9Uhr an der Flugzeughalle. Zuerst werden die täglichen Aufgaben verteilt und die Flugzeughalle ausgeräumt.

Nachdem alle Flugzeuge an die Startstelle transportiert und gründlich durchgecheckt wurden, wird geflogen. Dabei fliegen die Flugschüler abwechselnd mit unseren Fluglehrern im Schulungsdoppelsitzer. Aber auch wenn man selbst nicht an der Reihe ist, hat man jede Menge zu tun. Die Windenseile müssen von der Winde an den Start gezogen, gelandete Flugzeuge müssen zurück geschleppt und Startlisten müssen geführt werden. Jeder der am Flugbetrieb teilnimmt, muss bei diesen Aufgaben helfen.

Gegen Abend bringen wir die Segelflugzeuge und Technik zurück zur Flugzeughalle. Jetzt müssen die Flugzeuge noch geputzt und wieder in die Flugzeughalle geräumt werden.

Nach dem Einräumen ist dann meistens noch Zeit um sich am Lagerfeuer mit anderen Segelfliegern zu unterhalten.

 Was kostet Segelfliegen im Verein?

Die Ausbildung in einem Verein ist günstiger als an großen Flugschulen. Dies kann durch die viele ehrenamtliche Tätigkeit erreicht werden. Sehen Sie selbst was das Segelfiegen bei uns Kostet

Aufnahmegebühr 100,00 € einmalig beim Eintritt
Mitgliedsbeitrag 170,00 € jährlich
Mitgliedsbeitrag ermäßigt 85,00 € jährlich
Bruchkasse (ab 1. Alleinflug) 25,00 € jährlich
Windenstart (bis zum 1. Alleinflug) 2,00 € pro Start
Windenstart 3,00 € pro Start
Fluggebühr 0,10 € pro Flugminute