Segelfliegen

 

IMG_0254Da Segelflugzeuge keinen eigenen Antrieb besitzen, brauchen sie anfangs etwas Hilfe um in die Luft zu kommen. Meistens werden Segelflugzeuge mit einer Seilwinde in eine Höhe von ca. 400 m über Grund geschleppt. Etwas komfortabler, aber auch deutlich teurer ist der Flugzeugschlepp. Hier zieht ein Motorflugzeug mit einem ca. 40 m langen Seil das Segelflugzeug in die Luft.

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Einmal in der Luft liegt es in den Händen des Piloten das Wetter bestens auszunutzen. Segelflugzeuge können nur gleiten und nicht selbst durch Motorkraft an Höhe gewinnen. Deswegen muss der Pilot Aufwinde suchen, auf denen er mit seinem Flugzeug weiter in die Höhe steigen kann und somit länger in der Luft bleibt.

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Die häufigste Aufwindform die Segelflieger nutzen ist die “Thermik”. Thermik entsteht wenn die Sonne auf die Erdoberfläche scheint. Dabei wird der Erdboden unterschiedlich stark erhitzt. Der Erdboden gibt diese Wärme an die Luftschichten direkt über dem Boden weiter. Durch die unterschiedliche Erwärmung des Bodens wird auch die Luft unterschiedlich erwärmt. Warme Luft ist leichter als kalte Luft, deswegen steigen über besonders warmen Gebieten Luftmassen auf und über kaltem Untergrund sinkt die Luft ab. Segelflieger nutzen dies geschickt aus und können in diesen Aufwinden bis in Höhen von mehreren tausend Metern aufsteigen. Diese Höhe können wir nutzen um wieder zum nächsten Aufwind zu gleiten. So sind Flüge über viele Stunden und viele hundert Kilometer möglich.
Eine weitere Aufwindform, die hier in Laucha gerne genutzt wird, ist der Hangaufwind. Dieser Aufwind entsteht, wenn bei Süd–West–Wind der Hang des Unstrutals direkt angeströmt wird. Wenn der Wind auf den Hang trifft, wird er nach oben abgelenkt. Dadurch entsteht über dem Hang ein Aufwindpolster in dem Segelflugzeuge die Höhe halten oder sogar steigen können. So sind auch ohne Sonneneinstrahlung Flüge über mehrere Stunden möglich.

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Die dritte Möglichkeit mit einem Segelflugzeug Höhe zu gewinnen ist der sogenannte Wellenaufwind. Diese Wellen entstehen bei sehr starkem Wind auf der Rückweite von Gebirgen. In den Alpen, aber auch in den Mittelgebirgen wie im Harz und im Thüringer Wald können mit dieser Aufwindform Höhen von über 10000m erflogen werden. Der Flugplatz Laucha befindet sich nördlich der Finne. Die Finne ist zwar nicht so hoch wie die oben genannten Gebirge, trotzdem wurden in der Welle der Finne schon Höhen von bis zu 3000m erflogen.